Es lebe der Wiener Zentralfriedhof ...und alle seine Toten
Wien wird seit jeher ein morbider Charme und der Bevölkerung ein gespaltenes Verhältnis zum Tod nachgesagt. Wohl kein anderer Ort als der Wiener Zentralfriedhof zeigt diese Wesenszüge der Wiener Seele besser. Fast 3 Millionen Menschen liegen auf dem Zentralfriedhof begraben, knapp doppelt so viele wie die Stadt Einwohner hat. Ist Wien also mehr tot als lebendig?
Im Zentrum des Friedhofs findet man Wiens größte Jugendstil-Kirche „Zum Hl. Karl Borromäus“, welche von prunkvollen und pompösen Ehrengräbern, sowie beeindruckenden Jugendstil–Bauwerken umringt ist. Die friedvolle Fauna und Flora machen den Wiener Zentralfriedhof zu einer der schönsten Parklandschaften und einer der meist besuchten Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Doch der Weg zur Touristenattraktion war ein langer und keineswegs friedvoller. Vor seiner Eröffnung 1870, erfreute sich der Friedhof bei der Bevölkerung nur mäßiger Beliebtheit. Besonders die lange und beschwerliche Anreise sorgte dafür, dass er verhältnismäßig schlecht besucht wurde. Auch der interkonfessionelle Charakter des Friedhofs stieß bei weiten Teilen der katholischen Bevölkerung auf Ablehnung. Heute finden sich neben dem interkonfessionellen „Hauptfriedhof“ zahlreiche Abteilungen jeder größeren Glaubensrichtung wieder. Wien war eben immer schon ein kultureller Schmelztiegel.
Die morbiden Sehenswürdigkeiten des Wiener Zentralfriedhofs
Um das angekratzte Image des Zentralfriedhofs aufzupolieren, beschloss der Wiener Gemeinderat 1881 die Errichtung einer Ehrengrabanlage. So wurden die sterblichen Überreste von damaligen Berühmtheiten einfach auf den neuen Wiener Zentralfriedhof verlegt. Sucht man jedoch das Grab von Wolfgang Amadeus Mozart, wird man enttäuscht. Mozart wurde in einem damals üblichen „allgemeinen einfachen Grab“ ohne Bezeichnung am ehemaligen St. Marxer Friedhof beerdigt. Das Grab galt deshalb lange als verschollen, bis seine Lage 1855 „mit größter Wahrscheinlichkeit“ wieder entdeckt wurde. Am Wiener Zentralfriedhof findet sich deshalb nur ein Grabdenkmal von Mozart.
„In Wien muss man eben erst sterben, damit sie einen hochleben lassen.“, pflegte bereits zu Lebzeiten ein weiteres österreichisches „Rrrrrrockidol“ zu sagen: Hans Hölzel, alias Falco, katapultierte sich mit seinem Song „Rock Me Amadeus“ an die Spitze der US-Charts und wurde so zum österreichischen Musikexportschlager in den 80ern. Nach seinem jähen, aber für einen Popstar nicht untypischen, Unfalltod fand auch er am Wiener Zentralfriedhof seine letzte Ruhestätte, passenderweise nicht weit von Mozarts Denkmal entfernt.
Neben berühmten Persönlichkeiten aus Österreichs bewegter Vergangenheit finden sich auf dem Zentralfriedhof zahlreiche weitere Sehenswürdigkeiten wie Kriegsgräber, die Präsidentengruft und Gedenkstätten. Aufgrund seiner Größe von 2,5 Quadratkilometern ist es sogar gestattet den Friedhof mit Auto, Fahrrad oder mit Pferdekutsche zu erkunden. Sogar eine öffentliche Buslinie zieht auf dem Friedhof seine Kreise – ein weiteres Indiz für den Kleinstadt-Charakter des Zentralfriedhofs.
Den Wiener Zentralfriedhof dank Audioguide neu entdecken
Mit dem Handy lässt sich der Zentralfriedhof ebenfalls erkunden: die Hearonymus-App und der Audioguide „Wiener Zentralfriedhof“ machen das Smartphone zu einem interaktiven Guide für den Friedhof. Mit ein paar Klicks ist die App und der Audioguide auf das Smartphone heruntergeladen und kann unbegrenzt und ohne Internetverbindung gehört werden. Ob bequem zu Hause auf der Couch oder direkt vor Ort kann der Audioguide über den Wiener Zentralfriedhof überall gelauscht werden, so oft man möchte. Die App kann kostenlos über den App Store oder über Google Play geladen werden, der Audioguide für den Wiener Zentralfriedhof kostet 6,99 Euro. Der Audioguide kann auch vor Ort am Wiener Zentralfriedhof erworben werden, zu einem ermäßigten Preis von 5,00 Euro.
Laden Sie den Audioguide direkt in der Hearonymus-App:
(Einfach Link auf dem Handy öffnen)
Wiener Zentralfriedhof